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TATORT RÜCKBAU

Rückwärts bringt vorwärts

TATORT STOCKERSTRASSE 47 IN ZÜRICH. GEGENSTAND DER ERMITTLUNGEN: EIN IN DIE JAHRE GEKOMMENES, LEERSTEHENDE BÜRO- GEBÄUDE, DAS NACH EINEM NEUEN, MODERNEN INNENLEBEN VERLANGT. DIE TÄTER: DAS EXPERTENTEAM VON COM2NET. EIN FASZINIERENDES RÜCKBAUPROJEKT IN 10 KAPITELN.

Kapitel 1

Nach dem Auszug eines Finanzunternehmens steht ein fünfstöckiges Gebäude in der Stadt Zürich leer und wartet auf einen neuen Mieter. Das Expertenauge erkennt sofort: in dieser Form und diesem Zustand werden die Räume nur schwer zu vermieten sein. Die Eigentümerschaft entschliesst sich, das Gebäude zu modernisieren und ihm optisch wie funktional einen neues Gesicht zu verleihen. Die umfassende Analyse der Architekten macht deutlich: Wände, Decken und Böden müssen entfernt werden, Wasser-, Heizungs-, Elektro- und diverse weitere Installationen müssen rückgebaut werden.

Kapitel 2

Jetzt kommt das Elektroplanungs-Unternehmen COM2NET zum Zug. In einem ersten Schritt werden sämtliche elektrotechnischen Anlagen umfassend begutachtet für eine detaillierte Bestandesaufnahme. Das spannende dabei: Das Gebäude beinhaltet nicht nur die üblichen Licht- und Kraftinstallationen, sondern auch Sicherheitsanlagen wie Brandmelde-, Notlicht und Intrusionsanlagen sowie elektronische Zutrittskontrollen. Weiter sind nun die bestehenden Netzwerk- und Telefoninstallationen zu begutachten und die HLK Installationen aufzunehmen.

Kapitel 3

Mit Anlagehersteller, Behörden und Ämtern werden die Details geklärt. Ist die Brandmeldeanlage noch aktiv und direkt mit der Feuerwehr verbunden? Muss die bestehende Gasheizung für die komplexen Arbeiten ausser Betrieb gesetzt werden? Kann die 15-jährige Storensteuerung weiter betrieben werden oder muss sie mangels Ersatzteilen einer neuen Steuerung weichen? Sind die bankspezifischen Elektroinstallationen für einen späteren Mieter noch brauchbar? Ist die Leistung der Lüftung noch ausreichend für die künftigen Bedürfnisse?

Kapitel 4

Über den Zustand aller Elektro-Installationen wird ein Bericht erstellt. Mit ihm geben die Experten von COM2NET eine Empfehlung ab, wie mit den Installationen zu verfahren ist. Hier lautet der Rat: Ein kompletter Rückbau der elektrotechnischen Installationen. Denn so können die Etagen nicht einzeln vermietet werden. Zudem sind für die alten Installationen nur noch beschränkt Ersatzteile verfügbar und künftige Unterhaltskosten würden sich ins Unermessliche steigern.

Kapitel 5

Sämtliche Arbeiten, die für den Rückbau empfohlen werden, werden in einem Leistungsverzeichnis zusammengefasst und erläutert. Ausgewählte Unternehmungen offerieren die entsprechenden Arbeiten – die Bauherrschaft entscheidet sich, mit wem sie zusammenarbeiten möchte.

Kapitel 6

Wer Rückbau mit Abbruch gleichsetzt, irrt sich gewaltig. Denn anders als bei einem Abbruch wird hier das Gebäude nicht mit einem Bagger ausgehölt. Ein weitaus sensibleres, bedachteres Vorgehen ist gefragt. Sicherheit steht an oberster Stelle. Zu allererst werden sämtliche Elektroleitungen stromlos geschalten und man baut ein sicheres Bauprovisorium auf. Erst jetzt werden Leuchtmittel aus den Lampen entfernt, Verteiler und Installationskomponenten abgebaut, Kabel und Drähte aus den Rohren gezogen, Steckdosen und Schalter ausgebaut.

Kapitel 7

Alle Elemente werden feinsäuberlich nach ihren jeweiligen Materialeigenschaften sortiert: Kupfer zu Kupfer, Aluminium zu Aluminium, Eisen zu Eisen.

Kapitel 8

Immer wieder treffen die Experten von COM2NET auch auf heikle Baustoffe wie Asbest, Trafo- Öle oder gar Quecksilber. Ein Beispiel: Ionisationsrauchmelder (Brandmelder) enthalten den radioaktiven Stoff Americium-241 (Am-241). Diese Produkte gehören darum keinesfalls in den Abfall oder auf die Schuttmulde und müssen sorgfältig entsorgt werden. Würde man radioaktive Stoffe vorschriftswidrig entsorgen, müsste man gemäss den Bestimmungen der Strahlenschutzverordnung mit einer saftigen Busse oder sogar Haftstrafe rechnen. Aber auch ungiftige Materialien müssen fachgerecht entsorgt oder der Wiederaufbereitung zugeführt werden. Schliesslich sind Materialien wie Eisen, Aluminium und Kupfer teure Metalle und nicht endlos abbaubar.

Kapitel 9

Sind die Etagen leergeräumt, macht COM2NET gemeinsam mit dem Elektroinstallationsunternehmen eine Begehung, Besprechung vor Ort und eine Abnahme. Mit einem ausführlichen Protokoll wird sichergestellt, dass alle Arbeiten nach Werkvertrag ausgeführt wurden.

Kapitel 10

Jetzt ist das Gebäude bereit für den Grundausbau. Die Infrastruktur für die künftige Mieter kann nun erstellt und montiert werden – vom Brüstungskanal über neue Elektroverteilungen bis zur Notlicht- und Brandmeldeanlage. Aber dies ist ein neuer Tatort und eine neue Geschichte.